Beim Jugendhearing am 12. Juni 2015 mit der Initiative „Bolzplatz- statt- Hochhaus“ im Jugendzentrum „Flash“ ist deutlich geworden, wie groß der Bedarf nach einer Ballsportfläche im Breisacher Hof ist. Gerade aufgrund der hohen Nachverdichtung im Stadtteil Mooswald und des Planungsziels, im angesprochenen Gebiet ca. 50 Neubauwohnungen zu errichten, wird deutlich, wie wichtig Naherholungsflächen vor Ort und Spielflächen für Kinder und Jugendliche sind.
Der bisherige Ballspielplatz wird täglich von vielen Kindern und Jugendlichen benutzt. Der harte Untergrund macht die verschiedensten Nutzungen z.B. Hockey, Inliner oder Fußball über das ganze Jahr hinweg möglich. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass aufgrund der aktuellen Wohnungsnot in Freiburg dringend mehr Wohnfläche benötigt wird. Die von der Freiburger Stadtbau angedachten ca. 3.900 m² halten wir für richtig.
Wir bitten daher um Prüfung einer Variante, die sowohl die Bebauung mit ca. 50 Neubauwohnungen als auch die Erhaltung des Bolzplatzes möglich macht. Ob der angesprochene Ballspielplatz am bestehenden Standort oder auf den Innenhof verlagert wird, ist hierbei ebenfalls zu prüfen.
Innenhof eines der Gebüdekomplexe im Klinikviertel die abgerissen und durch teure Neubauten ersetzt werden sollen (Foto: N. Armbruster)
In den letzten Jahren ist das Wohnen, insbesondere in den Städten und Ballungsräumen, immer teurer geworden. Die Politik reagiert darauf mit einer Mietpreisbremse um, so die Meinung der Bundesregierung, Mieten bezahlbar zu halten. „Dabei vergisst die Politik aber, dass sie einen großen Anteil daran hat, dass die Kosten steigen, weil sie das Wohnen durch gesetzliches Handeln, insbesondere durch Steuererhöhungen, immer teurer macht. An dieser Kostenspirale nach oben beteiligen sich alle Gebietskörperschaften“, so der Bund der Steuerzahler in der Juni-Ausgabe der Ausgabe der Zeitschrift „Der Steuerzahler“ für Baden-Württemberg.
Der Verband plädiert für eine „Wohnkostenbremse“ statt für die von der Politik jetzt eingeführte Mietpreisbremse. „Die Wohnkostenbremse bietet wirksamere Instrumente als die Mietpreisbremse um Voraussetzungen für bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Entlastungspotential besteht vor allem bei der Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Strom- und Mehrwertsteuer. Bund, Länder und Kommunen sind gefordert, endlich etwas zu tun, um Wohnen bezahlbar zu halten; das heißt schlicht und einfach: Die Abgabenbelastungen im Zusammenhang mit dem Wohnen zu reduzieren.“ So schreibt der Bund der Steuerzahler weiter in seiner Mitgliederzeitschrift und der Politik ins Stammbuch.
Gerade in Freiburg sind diese Kosten besonders hoch: Die Grundsteuer zählt zu den höchsten in Baden-Württemberg und die Bau- und Renovierungskosten sind durch zusätzliche Umwelt-Auflagen der „grün“ regierten Stadt weiter sehr verteuert worden.
Kulinarische Köstlichkeiten sollten auf der „Plaza Culinaria“ geboten werden (Foto: M. Managò).
Roland Burtsche und Hansjörg Dattler, Gründungsmitglieder der bisher sehr erfolgreichen „Plaza Culinaria“ sind verärgert über das eigenmächtige Handeln und die mangelnde Bereitschaft zur Kommunikation seitens der „Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe“ (FWTM). Diese möchte die Genussmesse um einen „Food-Truck-Markt“ mit Billig-Imbisswagen erweitern, was das Niveau der Messe nach Meinung der beiden Freiburger Gastronomen erheblich beeinflussen, um nicht zu sagen senken würde.
Bemerkenswert ist das Vorgehen der FWTM, das sehr stark an so manches Verhalten der Stadverwaltung erinnert. „Wir hätten erwartet, dass man so etwas im Vorfeld mit uns bespricht“, so die Mitorganisatoren der Plaza Culinaria Burtsche und Dattler in der Badischen Zeitung (BZ) vom 15.06.2015, die nun aussteigen wollen. Sie mussten aus dem Internet von den Plänen erfahren. „Es hat schon seine Gründe, warum eine solche Messe in Freiburg funktioniert, während Ähnliches in anderen Städten nicht geklappt hat. Es ist eine Frage des Niveaus“, so Hansjörg Dattler. Das Niveau der Messe sehen sie nun ohne Not gefährdet
Roland Burtsche kritisiert die fehlende Information und mein: „So kann man mit uns nicht umgehen.“ Für ihn steht dieser neue Ärger „in einer langen Reihe mit anderen Beispielen in Freiburg.“ — Wie gesagt: Das erinnert alles sehr an die Arroganz, Informationspolitik, Intransparenz und mangelnde Bürgerbeteiligung seitens der Bürgermeister und der Verwaltung in den letzten Jahren. Dass nun zwei bekannte Gastronomen in Freiburg Konsequenzen ziehen und mutig Flagge zeigen ist eine Niederlage für die politisch Verantwortlichen in der Stadt und un der Verwaltung. Ebenso wäre es aber auch ein Rückschlag für das Niveau – sprich den Erfolg – der Plaza Culinaria. Und wieder würde ein Stück Kultur, Identifikation und Wohlfühlfaktor in dieser Stadt mutwillig und ohne Not zerstört.
Peinlich für Stadtverwaltung und Bürgermeister Haag
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Blamabel genug war es für die Stadtverwaltung und für den zuständigen Bürgermeister Haag bereits, dass sie nicht wussten, wieviel Wohnungen in Freiburg überhaupt pro Jahr gebaut werden. Nun hat man nachgezählt und kommt zu dem Ergebnis, dass die gebauten Wohneinheiten den derzeitigen Bedarf völlig abdecken. Bürgermeister Otto Neideck (CDU) meinte laut Stadtkurier, dass „damit nach der städtischen Statistik etwa so viel neue Wohnungen hinzu kommen wie die Bevölkerung zunimmt“.
Peinlich ist angesichts dieses Ergebnisses aber vor allem das ganze Lamentieren um den mangelnden Wohnraum. Und das ganze hysterische Geschrei vom angeblich so nötigen „Bauen auf Teufel komm raus“ ist ad absurdum geführt. Der Bürger reibt sich erstaunt die Augen und fragt sich nun, wer denn ein Interesse an der Aufrechterhaltung dieses Lamentierens aufgrund falscher Tatsachen hatte? Die Grünen, CDU und Freie Wähler im Gemeinderat waren sich ja mit den politisch Verantwortlichen und der Bauindustrie in dieser Frage immer erstaunlich einig. Nun ist manches dazu Gesagte Makulatur und hinterlässt beim Bürger und Wähler einen etwas unangenehmen Nachgeschmack.
Siehe dazu den folgenden Artikel im Stadtkurier:
Verpflichtung zum Erhalt des Meierhofs in der Kartaus
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Das Areal des Kartäuserklosters in Freiburg: Unten in der Mitte der Meierhof, links oberhalb das Seniorenheim aus den 70er Jahren, in der Mitte oberhalb das alte Kloster und rechts neben dem Kloster die Baustellen für die Betonwürfel des UWC (Foto vom 18.05.2014: Dr. W.-D. Winkler)
Der zum Kartäuserkloster gehörende Meierhof ist aus Sicht des Denkmalschutzes Teil des Gesamtkunstwerks Kartäuser-Kloster, das vor etwa 30 Jahren mit all seinen Bestandteilen als Gesamtheit zum “Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung” erklärt wurde. “Ihre Einzelteile seien zwar vom Charakter her verschieden, aber aufeinander bezogen. Der Gesamtkomplex habe eine hohe historische Aussagekraft.” So die Aussage der Denkmalbehörde gegenüber der Badischen Zeitung (BZ) vom 3. Mai 2014. “Der ehemalige Meierhof liegt am Fuß des Hangs, an der Kurve der Kartäuserstraße. Das stattliche Gehöft hat alles unter einem großen Dach: Wohnteil, Stall, Scheune, an der die Jahreszahl 1745 steht”, schrieb die BZ damals.
Inzwischen hat die Robert-Bosch-Stiftung das gesamte Gelände erworben und im Kloster und auf dem Areal ein “United World College” (UWC), das sogenannte “Robert Bosch College”, eingerichtet. Dazu wurden als Wohngebäude in den Hang, neben dem Kloster völlig unpassende, von vielen geradezu als abweisend empfundene moderne Betonwürfel errichtet, die gegenüber dem “Kulturdenkmal mit hoher historischer Aussagekraft”, wie der Denkmalschutz vor einem Jahr noch betonte, rücksichtslos erscheinen.
Nun beabsichtigt die Robert-Bosch-Stiftung auch noch den Meierhof abzureißen, da er “zu marode” sei. Dies teilte sie in einer Pressemitteilung vom 18.06.2015 mit, nachdem die Stadtverwaltung schon am Tag zuvor den Bauausschuss des Gemeinderates überraschend entsprechend informiert hatte.
Freiburg Lebenswert möchte daran erinnern, dass die Robert-Bosch-Stiftung – zumal der Namensgeber durch sein soziales Engagement bekannt ist – eine Verpflichtung zum Erhalt des Meierhofs hat, da er der letzte erhaltene Hof dieser Art in Freiburg ist und vor allem, da durch die Errichtung der Betonwürfel das Gesamtbild des Klosterareals schon eine erhebliche Beeinträchtigung erfahren hat. Nach dem “Gasthaus zu Amerika” in der Habsburgerstraße und dem “Dreikönigshaus” in der Schwarzwaldstraße ist dies nun schon das dritte denkmalwürdige bzw. unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das mit der allzu leichtfertig akzeptierten Begründung, es sei “zu marode”, abgerissen werden soll. Wenn man in anderen Teilen Deutschlands völlig durchnässte Wasserschlösser erhalten und wiederherrichten kann, dann sollte dies beim Meierhof ebenfalls möglich sein.
Der Erhalt des Meierhofs ist möglich und wünschenswert. Die Sicherung alter Bauwerke ist eine reizvolle Aufgabe, erfordert gute bauliche Kenntnisse, handwerkliches Geschick und den Willen, einen Beitrag zur Baugeschichte einer Landschaft zu leisten. Dies wäre sicherlich im Sinne des Namensgebers der Stiftung. Und es wäre ein Geschenk an die Bevölkerung Freiburgs. Und selbst wenn dies tatsächlich nicht möglich sein sollte, dann muss unserer Ansicht nach sichergestellt werden, dass zumindest die Gebäudehülle erhalten oder rekonstruiert wird.
Der Meierhof ist einer wenigen erhaltenen historischen Bauten der ehem. Klosteranlage. Er steht für das Kloster als eigenständige Wirtschaftseinheit und hat schon deshalb eine sehr hohe Wertigkeit. Gegen die Ansagen zum Abbruch bestehen erhebliche „konstruktive Zweifel“ (Robert Jungk) – bis zum Beweis des Gegenteils. Unseres Erachtens wäre wichtig, einzufordern, dass in einer Veranstaltung der Öffentlichkeit die Ergebnisse der Bestandsaufnahme vorgestellt werden.
Die Kosten der Instandsetzung sind zudem – soweit bisher zu hören war – noch gar nicht quantifiziert. Eine Planungsvariante könnte z.B. auch der Abbruch eines Gebäudeabschnittes sein. Erst wenn vergleichenden Betrachtungen geplant und berechnet sind,
könnte fair abgewogen werden, welche Lösung die günstigste ist, sowohl für die Erhaltung von Altsubstanz wie für eine neue Nutzung.
Freiburg Lebenswert (FL) hat seine erste Stadtteilbegehung in St. Georgen durchgeführt. Dies war der Auftakt für Begehungen, die wir in allen Stadtteilen unter Führung der dort wohnenden Mitgliedern durchführen möchten. In seinen Stadtteil St. Georgen hat uns am 14.06.2015 Dr. Wolfgang Deppert, Schriftführer von FL und Geschäftsführer der Fraktion Freiburg Lebenswert / Für Freiburg (FL/FF), eingeladen und uns durch den Stadtteil geführt.
Ein grünes Gartenparadies und für die Freiburger ein beliebtes Ausflugsziel!
Er zeigte uns die Gärten zwischen Bahnlinie und Dorfbach. Das etwa 10 Hektar große Gelände besteht vor allem aus Wiesen und privat genutzten Gärten. Es gehört 140 verschiedenen Besitzern; die Stadt besitzt davon nur rund 15 Prozent. Das Gebiet ist ein echtes Naherholungsgebiet, das von vielen Freiburgern, Familien und Spaziergängern, als Ausflugsziel genuzt wird.
Energisch wenden sich die St.-Georgener gegen die von OB und schwarz-grüner Gemeinderats-Koalition befürwortete Bebauung der Wiesen „St.-Georgen West“ (südlich von St. Georgen, gegenüber der Heid am AB-Zubringer Süd). „Grünen Bauwahn“ nennen das die teilweise sehr engagierten Bürger dieses wunderschönen Stadtteils auf Plakaten und auch uns gegenüber während unserer Begehung.
Unsere Stadträtin Gerlinde Schrempp wird sofort erkannt und für ihre gute Arbeit gelobt.
Stadtteil-Begehung am 14.06.2015 in Sankt Georgen unter Führung von Dr. Wolfgang Deppert.
Vorbildliche Restaurierung und gelungener Ausbau einer alten Scheune durch die Fa. W. Sutter
Am Ende trafen wir uns in gemütlicher Runde zum Grillen im Garten von Wolfgang und Christa Deppert. Es war ein gelungerer Auftakt zu hoffentlich noch vielen interessanten FL-Stadtteilbegehungen.
In geselliger Runde zum Grillen im Garten von Wolfgang und Christa Deppert.
Vielen Dank für den schönen Nachmittag und Abend in St. Georgen!
Schönheit und Wert von Wohnimmobilien
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Sehr lesenswert ist ein Beitrag auf der Homepage des Bundesverbands der Immobilienverwalter e.V. über die „Wahrnehmung und Bewertung von Schönheit bei Immobilien“. Das Thema war Ziel einer wissenschaftlichen Forschungsstudie, die an der TU Chemnitz erstellt wurde. Dort schreiben Dr. Nicole Küster und Prof. Dr. Friedrich Thießen unter anderem:
„Städteplaner, Kapitalanleger, aber auch Eigennutzer stellen sich die Frage, welche Wohnquartiere als schön empfunden werden, und inwiefern Schönheit einen absatzfördernden und damit werterhöhenden Faktor darstellt. Dass Schönheit wertsteigernd sein kann, ist unumstritten. Häufig wird aber vermutet, dass sie auf rein subjektiven Empfindungen beruhe. Wäre dies der Fall, könnte man keine allgemeinen Regeln für den Städtebau ableiten. Die andere Sichtweise geht dahin, Schönheit als definierbare Eigenschaft eines Gebäudes anzusehen, die für die große Masse an Nutzern Wert hat. Welche der beiden Sichtweisen ist richtig? Diese Frage drängt sich gerade heute auf, da ein anhaltender Bauboom zu großen Veränderungen in Wohnsiedlungen führt.
Die Wahrnehmung und Bewertung von Schönheit bei Immobilien war Ziel einer wissenschaftlichen Forschungsstudie, die an der TU Chemnitz erstellt wurde. Um zu überprüfen, ob Schönheit individuell wahrgenommen wird oder ob es einen allgemeinen Konsens über sie gibt, wurden demographische und psychographische Daten abgefragt und mit Schönheitsurteilen verglichen. Zusätzlich wurde, um die Urteile abzusichern, nicht nur das Schönheitsempfinden erhoben. Es wurde vielmehr auch gefragt, ob die Menschen in ein Wohnquartier als Mieter einziehen und welchen finanziellen Beitrag sie leisten würden. (…)
Aus den Resultaten dieser Untersuchung ergeben sich folgende Handlungsempfehlungen für Architekten, Bauträger und Stadtplaner:
Städte sollten den Mut haben, Gestaltungssatzungen zu erlassen. Es gibt objektive Schönheit, und die Menschen fühlen sich wohler und haben eine höhere Zahlungsbereitschaft.
Die Sanierung eines verwahrlosten Altbaus führt zu einem besseren ästhetischen Resultat als dessen Abriss und Errichtung eines Neubaus. Losgelöst von der aktuell dominierenden Debatte um Energieeffizienz sollte der Erhalt der innerstädtischen Altbau-Gebäudesubstanz daher als ästhetischer Wert an sich in den Fokus rücken und z. B. durch Zurückhaltung beim Ausweisen von Neubaugebieten gefördert werden.
Avantgardistische Neubauten – insbesondere aber in den 70er Jahren erbaute Nachkriegsgebäude – werden als deutlich weniger attraktiv wahrgenommen als der klassische Altbau. Eine modische Gestaltung erweist sich im Langfristtrend somit als nicht wertstabil. Vor dem Hintergrund einer absehbaren Verschlechterung der Optik im Zeitablauf sollten avantgardistische Bauten daher nur zurückhaltend, in keinem Fall aber in noch bestehenden homogenen Ensembles, genehmigt werden.“
Zu den kommunalpolitisch in Freiburg sehr heftig diskutierten Fragen zum sozialen Wohnungbau und zum Stadion-Bau nach dem Abstieg des SC hat der SWR für zwei Beiträge in seinem vierten Radioprogramm auch unsere FL-Stadträte Gerlinde Schrempp und Dr. Wolf-Dieter Winkler befragt. Gerne möchten wir hier die die beiden Mitschnitte der Sendungen dokumentieren:
Beim dem Mitschnitt zum „Stadion-Bau“ mit W.-D. Winkler kommt am Anfang eine längere Sequenz mit Musik (2 min 20 s), die man „überspringen“ kann/sollte: 26.05.15 SWR4 Stadion Bau nach SC Abstieg