Die zurückgehaltenen Schreiben des RP zum SC-Stadion

Erst am 23.02.2016 hat unsere Stadträtin Gerlinde Schrempp nach langem Drängen endlich von der Stadtverwaltung die Schreiben des Regierungspräsidiums (RP) in Sachen Genehmigungsfähigkeit des Stadions im Wolfswinkel erhalten. Dazu war es notwendig, bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen, den zwölf Stadträte mitunterzeichnen mussten. Die Badische Zeitung hingegen war geraume Zeit vorher bereits im Besitz dieser Schreiben. Wird die Presse also vor den Stadträten informiert? Geht die Verwaltung so mit Stadträten um, die die Interessen der Bürger vertreten und gegenüber der Verwaltung eine Kontrollfunktion wahrnehmen sollen? Transparenz? Fehlanzeige!

Wir sind der Meinung, dass wir die beiden Schreiben des RP vom 20.7. und 22.10.2015 nun veröffentlicht müssen (siehe unten), damit sich alle Bürger selbst ein Bild machen können .

Die vom Regierungspräsidium geforderten neuen Gutachten werden frühestens im Sommer zur Verfügung stehen. Erst dann wird man wissen, ob das Stadion, wie derzeit geplant, genehmigungsfähig ist. Aber bereits jetzt wird jede Menge Geld für Planung, Stadiongesellschaft usw. ausgegeben! Nach unserer Meinung sollte man eigentlich nicht die Häppchen und den Sekt für die Eröffnungsfeier bereits bestellen, bevor ein Stadion genehmigt ist und das RP derart starke Bedenken hat, wie es in den beiden Schreiben eindeutig nachzulesen ist. Es sollen offensichtlich Fakten geschaffen werden, die unumkehrbar sind.

Worum geht es?

Bisherige Gutachten sagen aus, dass die Flugsicherheit nicht gewährleistet ist. Es geht um Leben und Gesundheit der Flugzeugbesatzungen, Prognoseunsicherheiten können nicht akzeptiert werden. Es muss Gewissheit bestehen, denn Leben und Gesundheit sind nicht abwägungsfähig. Man darf gespannt sein, wer die Risiken verantworten wird, die mit dem Bau eines Stadions an diesem Standort unweigerlich verbunden sind. Neben allen bisher bekannten Risiken durch Verwirbelungen auf der Start/Landebahn kommen weitere gravierende Gefahrenpotentiale hinzu.

In der Luftfahrt sind Starts und Landungen Manöver mit höchstem Risikopotential. Das sind eigentlich Binsenweisheiten, die aber beim engen Parallelabstand der sogenannten Entlastungsstraße zwischen Granada Allee und Madison Allee von den Planern nicht bedacht wurden. Blendungseffekte, die diese Straße hervorrufen würde, führten schon häufig zum Startabbruch oder zu dramatischen Problemen bei Landungen. Ebenso wenig bedacht wurde die Gefährdung der großen Anzahl von Menschen, falls die geplante Haltestelle der Straßenbahn in direkter Verlängerung der Start/Landebahn gebaut würde. Bei Unfällen wären hier Großschadensereignisse zu verzeichnen, die man sich nicht vorstellen möchte.

Hier die Schreiben des Regierungspräsidiums im Wortlaut: Schreiben des RP an ASP 20.07.15

Das RP hat dazu (sicher auf Druck der Stadt) eine Pressemitteilung herausgegeben, sie wohl suggerieren soll, dass alles kein Problem sei. Letztlich steht darin aber nur, dass die Stadt die Auflagen, entsprechende Gutachten in Auftrag zu geben, erfüllt.  Siehe: Pressemitteilung des RP

Die Start- und Landebahn des Flugplatzes Freiburg; davor die Madisonallee
Die Start- und Landebahn des Flugplatzes Freiburg; davor die Madisonallee
Der Wolfswinkel: Hier soll das neue Stadion gebaut werden.
Der Wolfswinkel: Hier soll das neue Stadion gebaut werden.